Zu Beginn dieses verrückten Jahres wurden wir zum ersten Mal mit den gesundheitlichen Problemen unseres Kollegen konfrontiert. Husten und Heiserkeit Mitten im Winter, natürlich dachten wir alle an einen grippalen Infekt. Er wollte noch unbedingt die Schularbeiten in seiner Abschlussklasse, der HL5b schreiben und sich es dann in aller Ruhe auskurieren. Doch es kam dann leider anders als geplant, das Leben schreibt seine eigenen Gesetze. Als die gesundheitlichen Probleme sich nicht nach einigen Wochen verbesserten, wurde eine umfassende Abklärung unaufschiebbar. Alfred wurde für diese Untersuchung in das Landeskrankenhaus in Graz überstellt. Ich erinnere mich noch sehr gut an meinen ersten Besuch und das Gespräch über seinen Gesundheitszustand
. Man spürte trotz der Ernsthaftigkeit der Lage den Optimismus und auch immer ein kleiner Rest an Humor.
Dann ein langes Warten, für seine Klassen, seine Schüler/innen und natürlich seine Kollegen/innen. Immer wieder kurzer Kontakt, leider keine guten Diagnosen. Im Frühjahr verschlechterte sich leider sein Gesundheitszustand weiter. Seine Schüler und wir mussten ins Homeoffice, Alfred leider wieder ins Krankenhaus . Mitten in der Vorbereitung unserer zentralen Reifeprüfung erreichte uns die traurige Nachricht vom Ableben unseres geschätzten Kollegen.
Mehr als sechs Jahre war Alfred Tschmelak ein engagierter Kollege in unserer Schule, für viele wurde er in dieser Zeit auch zu einem kollegialen Freund. Bei unseren Schülern/innen war er ein sehr beliebter Lehrer, alle schätzten sein fachliches Wissen, seine soziale Kompetenz und seinen Humor. Alfred fühlte sich bei uns am Campus der Tourismusschulen sehr schnell wohl, seine Gattin bestätigte dies mehrfach. Was uns jetzt fehlt, ist sein tiefgründiger Humor, seine gelassene Art an Probleme heranzugehen, und vor allem sein freundliches Schmunzeln.
Was uns bleibt ist die Erinnerung an eine gemeinsame schöne Zeit an unserer Schule – diese Jahre mit unseren Kollegen werden wir nicht vergessen!
Peter Kospach