VATER-SOHN GESPRÄCH
FRANZ POCK GFS 1989
Stefan Pock im Gespräch
mit seinem Vater, Franz Pock
Lieber Papa, was war dein schönstes Schulereignis bzw. Internatsereignis?
Hallo, erstmal von meiner Seite, ja schwierige Frage. Ist schon ein Weilchen her‘. Es gab viele sehr schöne und lustige Momente. Beispielsweise unsere Skiwoche. Die wird mir sicher immer in Erinnerung bleiben. Unsere Gemeinschaft in der zweiten Klasse war einfach herzlich, alle hielten zusammen und es machte wirkliche Freude gemeinsam etwas zu unternehmen. Deswegen sind mir auch unsere Internatsdienste gut in Erinnerung geblieben. Man muss dazu sagen, die haben damals zu meiner Zeit noch anders ausgesehen als heute. Wir mussten allen Schülern ihr Essen servieren und das umständlich von der Küche über eine Treppe zum Speisesaal rauf. Nichts was man als Schüler gerne tat, aber durch unsere Gruppendynamik machten wir uns daraus eine sehr lustige Zeit. Eine besonders schöne Erinnerung ereignete sich einmal zu Weihnachten. Ein Mitschüler von mir, damals noch im Venedig, stellte sich ganz oben in das Treppenhaus und begann ein Weihnachtslied zu spielen. Durch den Hall im Treppenhaus, welcher durch das gesamte Internat schallte, wurden alle darauf aufmerksam. Jeder kam aus seinem Zimmer raus und lauschte gespannt. Es war schon spät am Abend, draußen war es ziemlich kalt. Dadurch kam eine besondere vorweihnachtliche Stimmung auf, die uns alle berührte.
Das klingt sehr schön. Was war dann so das schlimmste Ereignis, woran du dich erinnern kannst?
Schlimmstes Schulereignis…naja, zu Beginn war es schon eine extreme Umstellung auf das Internatsleben. Davor habe ich so etwas gar nicht gekannt. Es war ein Sprung ins kalte Wasser. Plötzlich war man auf sich allein gestellt und alles war fremd. Mit dem Kontakt nach Hause war es auch nicht so wie heute. Handy hatten wir noch keines und zu einem öffentlichen Telefon zu gehen war natürlich auch nicht so lustig. Zudem hatten wir auch samstags Unterricht. Zwar nur Religion und Sport, aber dadurch sind wir erst Samstag gegen Mittag nach Hause gekommen. Sonntagabend gings dann bereits wieder zurück in das Internat, da blieb nicht mehr viel Zeit zu Hause. Nach ein paar Wochen gewöhnte man sich aber dran und es wurde leichter damit umzugehen. Natürlich war auch das Lernen nicht immer lustig. Wer lernt schon gerne oder freiwillig, aber so an ein wirklich schlimmes Ereignis kann ich mich gar nicht erinnern.
Was waren deine bisherigen Stationen im Berufsleben?
Da gibt es nicht so viele. Also aufgrund der Schule habe ich meine zwei Praktika im Restaurant „Altes Fassl“ in Weinitzen, in der Nähe von Graz, absolviert. Eine sehr lehrreiche, aber auch anstrengende Zeit mit sehr viel Arbeit. Damals war es normal, dass wir mehrere Hochzeiten an einem Wochenende im Betrieb hatten. Ja und dann nach der Schule bin ich gleich in den Betrieb meiner Eltern eingestiegen. Damals war das Gasthaus eher noch ein Nebenbei-Geschäft. Wir hatten noch eine kleine Landwirtschaft mit Schweinen.
Über die Zeit wurde die Arbeit im Gasthaus immer mehr und irgendwann Anfang 2000 hatten wir dann beschlossen, komplett damit aufzuhören. 2001 habe ich dann alles übernommen und seitdem ging es eigentlich nur mehr bergauf.
Was hast du noch für Zukunftspläne?
Jetzt bin ich 50 Jahre alt, weitreichend große Pläne habe ich nicht mehr, einiges habe ich mir schon erfüllt. Langweilig wird mir aber auch nicht, es gibt immer etwas zu verbessern, zum Renovieren, Umbauen oder neu Ausprobieren. Kleinere Projekte werden immer anstehen und ein- zwei sind auch schon geplant.
Also die To-Do-Liste wird nicht so schnell leer werden. Dabei hoffe ich auch, dass ich in Zukunft weiterhin und vermehrt Unterstützung von dir bekomme, denn da sind wir auch schon am Planen, von dem ein oder anderem. Doch das Wichtigste ist, gesund zu bleiben und Spaß dabei zu haben.
Ja, wahre Worte. Danke für das Interview!